Altersdiskriminierung – ein unterschätztes Problem

Umfrage zeigt erhebliche Auswirkungen

Viele Menschen zwischen 43 und 90 Jahren fühlen sich im Alltag benachteiligt – nur wegen ihres Alters.

Laut dem Deutschen Alterssurvey (DEAS) ist es etwa jede 13. Person.

Besonders häufig berichten die Betroffenen von Diskriminierung in der medizinischen Versorgung und bei der Arbeit oder Jobsuche. Auch beim Einkaufen, auf dem Amt oder bei Geldangelegenheiten kommt es vor. Am schwersten trifft es oft Menschen mit wenig Geld oder gesundheitlichen Problemen – genau die, die eigentlich auf Unterstützung angewiesen wären.

 

Wer ohnehin benachteiligt ist, spürt es doppelt
Der Survey zeigt: Wer schon mit schwierigen Lebensumständen kämpft, erlebt häufiger Altersdiskriminierung. Armut, schlechte Gesundheit oder ein niedriger sozialer Status machen Menschen verletzlicher – nicht nur im Alltag, sondern auch bei der medizinischen Versorgung. Hier ist das besonders dramatisch, weil eine gerechte Behandlung im Gesundheitswesen über Lebensqualität und Lebenserwartung entscheiden kann.

Viele merken es nicht einmal – oder sprechen nicht darüber
Ein weiteres Problem: Nicht jeder erkennt Diskriminierung sofort als solche. Manche haben sich so an die Benachteiligung gewöhnt, dass sie sie gar nicht mehr wahrnehmen oder darüber sprechen. Die Dunkelziffer ist also wahrscheinlich höher. Die Studie kommt zu einem klaren Schluss: Altersdiskriminierung schadet nicht nur den Betroffenen selbst – sie ist auch ein Verlust für die ganze Gesellschaft, weil das Potenzial älterer Menschen nicht genutzt wird.

Was kann man tun?
Der DEAS schlägt konkrete Maßnahmen vor: Altersbilder in der Öffentlichkeit verbessern, Aufklärungskampagnen starten und Programme fördern, die Jung und Alt ins Gespräch bringen. Besonders wichtig ist es, früh anzusetzen – bevor aus kleinen Benachteiligungen große Hürden werden. Denn Altersdiskriminierung ist nicht immer das erste Problem, oft verstärkt sie nur frühere Ungleichheiten.

Was muss sich in unserer Gesellschaft ändern, damit Altern kein Nachteil mehr ist?